Epoxid für alle Zwecke

Was du beim Basteln mit Epoxidharz beachten solltest

Hier einige grundlegende Tipps für die Verarbeitung von Epoxid. So praktisch und robust das Epoxidharz nach dem Aushärten auch ist, es kann doch einiges schiefgehen. Es ist daher wichtig, schon vorher mit allen Eventualitäten zu rechnen und sich entsprechend vorzubereiten.

  • Aceton bereitstellen
  • Lüftung sicherstellen
  • fusselfreie Putzlappen
  • Schutzbrille
  • Handschuhe
  • evtl. Schutzkleidung / Schürze
  • Staubsauger
  • Umgebungstemperatur
  • Waage / Briefwaage
  • Mischbecher / Farbwannen
  • benötigtes Zubehör / Gießformen
  • bei größeren Mengen Rührwerk für die Bohrmaschine
  • evtl. Glasfasermatten, Glitter, Federn

Oberfläche vorbereiten

Nachdem Werkzeug und Material bereit stehen, solltest du sicherstellen, dass die Oberflächen, die du mit dem Gießharz auffüllen möchtest, sauber und staubfrei sind. Damit auch keinerlei fettige Rückstände darauf sind, ist Aceton ideal für die Reinigung. Ein fusselfreier Lappen aus Baumwolle sollte daher immer in Reichweite sein. Selbst das unsichtbare Fett in einem winzigen Fingerabdruck kann deine ganze Arbeit ruinieren. Daher sind die Vorarbeiten besonders wichtig. Hier ist später nichts mehr zu retten, wenn die Vorarbeiten nicht sauber erfolgen.

Besonders bei porösen Untergründen, wie beispielsweise Holz, ist es wichtig, dass du das Aceton nach der Reinigung erst ausreichend ablüften lässt. Also solltest du unbedingt weiterhin eine gute Belüftung sicherstellen. Das kann je nach verwendeter Menge an Aceton durchaus mal zwei bis drei Stunden dauern.

Staubfrei Epoxid auftragen

Sicher haben sich einige gewundert, warum ich den Staubsauger erwähne. Aber für eine richtig staub- und fusselfreie Oberfläche und Arbeitsumgebung ist dieser wirklich das beste Werkzeug. Natürlich könnt ihr auch mit Druckluft arbeiten. Doch nicht jeder, der ab und an etwas basteln möchte, hat schließlich ein Druckluftgerät. Ein normaler Haarfön kann allerdings auch gute Dienste leisten, zumal er gleichzeitig bei Bedarf die Temperatur etwas erhöht. Damit kommen wir dann auch schon zur Umgebungstemperatur.

Epoxid verarbeiten – Umgebungstemperatur

Je höher die Temperatur ist, desto schneller härtet das Epoxidharz aus. Doch du solltest die Temperatur nicht zugunsten einer möglichst langen Verarbeitungsdauer zu stark senken. Normalerweise sind Temperaturen zwischen 20 und 30 Grad für die Verarbeitung ideal. Etwas darunter ist sicher auch noch okay, aber 15 Grad sind für gute Ergebnisse bereits zu wenig. Die meisten Hersteller weisen auch darauf hin, dass ihr Epoxid nicht unter 10 Grad verwendet werden darf. Wie gesagt, würde ich im Sinne eines guten Ergebnisses wirklich erst ab etwa 18 Grad mit der Verarbeitung beginnen.

Das nächste Problem kann die Luftfeuchtigkeit sein. Diese darf nicht über 70 Prozent liegen. Also an einem regnerischen oder nebligen Tag ist die Arbeit auf der Terrasse nicht zu empfehlen. Überhaupt sollte der Raum zwar gut belüftet sein, aber die Arbeit im Freien ist auch wieder nicht zu empfehlen. Nervige Insekten sind später kein schöner Anblick, wenn sie in dem noch nassen Harz hängenbleiben.

Die Mischung macht den Erfolg

Die verschiedenen Hersteller legen in der Regel ein Datenblatt bei. Egal, ob du ein kleines Set für die Schmuckherstellung gekauft hast oder einen Kanister Epoxy für einen großen aufregenden Esstisch, die Mischung muss stimmen und die Mengen der einzelnen Substanzen genau abgemessen werden. Es wäre doch ärgerlich, wenn du alle Arbeitsschritte sorgfältig durchgeführt hast und das Gießharz dann nicht vernünftig aushärtet oder viel zu früh schon spröde wird.

Daher ist die Menge des zugegebenen Härters ganz entscheidend. Miss ihn genau auf einer Briefwaage, beziehungsweise einer Personenwaage mit einer möglichst genauen Skalierung ab.

Epoxid und Resin ausgiebig rühren

Wie beim Kuchenbacken müssen auch beim Verarbeiten von Epoxy die Komponenten sorgfältig durchgerührt werden. Für eine größere Menge ist ein Farbrührer für die Bohrmaschine hilfreich. Aber nicht übertreiben, die Verarbeitungszeit ist nicht unendlich und du möchtest dein kostbares Epoxid ja nicht im Becher aushärten sehen.

Farben und Glitzer

Auch zum Thema Farben und andere Zugaben im Epoxidharz solltest du das Datenblatt des Herstellers genau prüfen. Meist können die Füllstoffe einfach in das Harz-Härter-Gemisch eingerührt werden. Wenn du die Zugaben vorher in das Harz einrühren willst, solltest du deren Gewicht später nicht bei der Zugabe des Härters berücksichtigen. Du benötigst lediglich die entsprechende Härtermenge für das vorherige Gewicht des Harzes.

Farbpasten zum Beispiel lassen sich besser vermengen, wenn sie vorher ins Harz eingerührt werden. Gerade, wenn du größere Flächen oder Mengen anrühren musst, wird die Farbgebung gleichmäßiger, wenn die Farbe vorher eingerührt wird.

Glasfasermatten ins Epoxidharz einlegen

Hier kommen wir schon eher zur Profiklasse bei der Epoxy Verarbeitung. Einfacher wird es meistens sein, eine Holzplatte als Rückseite zu verwenden. Beispielsweise eine schöne Wanduhr oder eine gegossene Tischplatte für einen kleinen Beistelltisch werden einfach viel robuster und langlebiger mit einer Holzverstärkung als mit Glasfasermatten. Einem Anfänger würde ich daher nicht unbedingt dazu raten.

Wer das jedoch gern ausprobieren möchte, sollte immer “Nass in Nass” arbeiten. Die Oberfläche muss also noch deutlich klebrig sein, bevor eine zweite oder dritte Lage des leichten Glasfasergewebes aufgelegt wird. Außerdem sollten die Stücke natürlich vorab schon passend zugeschnitten zurechtgelegt werden.

Epoxidharz Lagerung

Sofort nach dem Abwiegen der Komponenten solltest du die Behälter fest wieder verschießen. Stell die Kanister oder Behälter nicht in die Sonne und lagere sie möglichst kühl, aber nicht unter sieben Grad. Dann kann dein Epoxidharz durchaus ein Jahr lang halten.

Schütze dich selbst

Auch wenn ich mich anhöre wie meine Mutter, bitte setze bei der Verarbeitung und jeglichem Kontakt mit Epoxy immer eine Schutzbrille auf. Der kleinste Spritzer im Auge kann verheerende Folgen haben. Außerdem sind Schutzhandschuhe wichtig. Wenn du deine Kleidung nicht einbüßen willst, ist dazu noch eine Schürze ganz hilfreich. Wenn dir das zu nervig ist, solltest du alte Klamotten anziehen. Kleidung die bereits ihr eigentliches Leben hinter sich hat. Epoxidharz geht nur mit der Schere wieder raus, da hilft kein noch so gutes Waschmittel.

Epoxidharz auf dem Werkzeug

Sollte Epoxy auf deine Werkbank getropft sein, bleibt dir nur, es vollständig aushärten zu lassen und dann abzuschleifen. Mit etwas Glück kannst du das Gießharz auch mit einem scharfen Gegenstand absprengen. Aber in der Regel sind alle gehärteten Harze nur noch mit Schleifen wieder zu entfernen.

Werkzeug, das mit dem Harz in Berührung gekommen ist, solltest du daher sofort mit Aceton reinigen. Das geht aber tatsächlich nur, solange das Epoxidharz noch nass ist. Lass aber währenddessen bitte unbedingt noch die Handschuhe an. Man hängt schneller an etwas klebrigem Epoxid fest, als einem lieb ist.